Während die Taylors in der 90er-Jahre-Sitcom „Hör mal, wer da hämmert“ eine große, (weitgehend) glückliche Familie waren , gab es hinter den Kulissen Probleme, insbesondere einen großen Lohnunterschied zwischen der Jill-Darstellerin Patricia Richardson und ihrem Co-Star Tim Allen. Die Sitcom lief acht Staffeln lang und zeigte Tim „The Toolman“ Taylor (Allen), der die Moderation seiner Heimwerkersendung „ Tool Time“ mit seinem hektischen Familienleben unter einen Hut bringen musste. Vor dem Hintergrund einer Vorstadtgegend fand die Serie bei vielen Zuschauern aus der Mittelschicht Anklang, die sich in den Figuren und ihren nachvollziehbaren Handlungssträngen wiedererkannten. Die Serie machte auch Randy-Taylor-Darsteller Jonathan Taylor Thomas zum Star.
Während JTT viele junge Zuschauer anzog, war es die Chemie zwischen Tim und seiner Frau Jill (Richardson), die dafür sorgte, dass ältere Zuschauer jede Woche einschalteten. Jill war die Stimme der Vernunft im Hause Taylor, und obwohl sie ihre Familie liebte und sich um sie kümmerte, scheute sie sich nicht, ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Sie entschied sich sogar für ein Studium und inspirierte viele weibliche Zuschauerinnen, es ihr gleichzutun. Entgegen dem Klischee der nörgelnden Ehefrau scheute sich Jill nicht, Tim zur Rede zu stellen, doch ihre Ehe war von Liebe geprägt. Hinter den Kulissen lief es zwischen Richardson und Allen jedoch nicht ganz so gut .
Patricia Richardson weigerte sich, in der 9. Staffel von „Hör mal, wer da hämmert“ mitzuspielen, da es einen großen Gehaltsunterschied zu Tim Allen gab
Fernsehmanager weigerten sich, Jill Taylor aus der Show zu streichen, sodass Staffel 9 im Sande verlief.
„Hör mal, wer da hämmert“ lief von 1991 bis 1999 acht Staffeln lang. Als die achte Staffel anlief, waren die Schauspieler müde und die Qualität der Serie ließ nach. Die Verantwortlichen wollten jedoch eine neunte Staffel drehen und unterbreiteten ihren Hauptdarstellern ein Angebot: eine neunte Staffel mit 25 Folgen und zwei Millionen Dollar pro Folge für Tim Allen und einer Million Dollar pro Folge für Patricia Richardson .
Wenig überraschend nahm Allen das Angebot an, doch Richardson wollte einen solch dramatischen Gehaltsunterschied nicht dulden. Sie schlug ihr vor, als ausführende Produzentin genannt zu werden und pro Folge die gleiche Gage wie Allen zu erhalten. Sie sagte der LA Times :
Die Produzenten lehnten ihr Angebot ab, und damit wurde der Plan für die neunte Staffel von „Hör mal , wer da hämmert“ verworfen – ohne Richardson gab es keine Serie. Die Produzenten Carmen Finestra und Elliot Shoenman kommentierten:
Es erforderte echten Mut und Charakterstärke von Richardson, auf ein Gehalt von 25 Millionen Dollar zu verzichten, insbesondere in den 90er Jahren, als nicht annähernd so viele Schauspielerinnen für gleiche Bezahlung kämpften. Erschwerend kam hinzu, dass sie laut Richardson keinerlei Unterstützung von Allen, ihrem achtjährigen Co-Star, erhielt und dieser sogar wütend über ihre Entscheidung war. Sie sagte:
„Hör mal , wer da hämmert“ endete am 25. Mai 1999. Im Serienfinale zogen die Taylors nach Indiana, damit Jill eine neue Karriere starten konnte. Richardson bekam zwar nicht den Lohn, den sie verdiente, aber Jill Taylor hatte am Ende die Nase vorn.
Richardson macht Allens konservative Politik für das fehlende Erbe von Home Improvement verantwortlich
Die Sitcom ist bei weitem nicht so ikonisch wie ihre 90er-Jahre-Kollegen Seinfeld & Friends
Während seiner Laufzeit war „Hör mal, wer da hämmert“ ein Dauerbrenner in den TV-Quoten und schaffte es sogar auf Platz eins (via LA Times ). Doch auch über 25 Jahre später hat „Hör mal , wer da hämmert “ nicht das Erbe bewahrt, das seine Popularität vermuten ließ. Ein wichtiger Grund dafür sind laut Patricia Richardson die Kontroversen um Tim Allen, insbesondere seine konservative Politik und seine Unterstützung der Republikanischen Partei. Sie sagte:
Allens Kontroversen enden hier nicht. In ihren Memoiren „ Love, Pamela“ aus dem Jahr 2023 behauptete die ehemalige „Tool Time“-Schauspielerin Pamela Anderson, Allen habe sie am Set geblitzt. Angesichts seiner politischen Ansichten und dieser Vorwürfe ist es gut möglich, dass Allen die Zuschauer davon abgehalten hat, „Hör mal, wer da hämmert“ noch einmal anzuschauen.
Richardson mag zwar Recht haben, wenn sie ihrem Co-Star die Schuld für das Fehlen von „Hör mal, wer da hämmert“ in den „Bestenlisten der 90er“ gibt, doch der Grund dafür könnte einfach darin liegen, dass die Sitcom zwar lustig und liebenswert, aber nicht so einprägsam ist wie ihre Zeitgenossen. Als „Show über Nichts“ war Seinfeld eine Offenbarung darin, Humor im Alltäglichen zu finden. Die komplexen Liebes- und Beziehungsgeschichten von „Friends“ machten die Serie zu einer beliebten Unterhaltungssendung, und sie findet bis heute neue Fans. Und auch wenn „Hör mal, wer da hämmert“ vielleicht nicht mehr Kultstatus genießt, ist Patricia Richardsons Kampf für gleiche Bezahlung zweifellos Kult.
Viele Schauspieler kämpfen seit „Hör mal, wer da hämmert“ für gleiche Bezahlung
Schauspieler im Fernsehen und in Filmen haben gegen die Gehaltslücke gekämpft
Patricia Richardsons Kampf für gleiche Bezahlung in „ Hör mal, wer da hämmert“ war damals ein bahnbrechender Moment für weibliche Schauspielerinnen im Fernsehen, auch wenn die Schauspielerin und ihr Engagement wenig Aufmerksamkeit erhielten. Seitdem haben sich jedoch auch viele andere Schauspieler gegen die anhaltende Lohnungleichheit in Hollywood eingesetzt. Ein besonders bemerkenswertes Beispiel aus jüngerer Zeit ist Emmy Rossums Kampf während ihrer Zeit bei „Shameless“ .
2016 verzögerte sich die 8. Staffel von Shameless , weil Rossum die Produzenten der Serie aufforderte, ihr das gleiche Gehalt wie ihrem Co-Star William H. Macy zu zahlen . Während Macy zu Beginn der Serie der bekanntere Star war, war Rossum nach sieben Staffeln die eigentliche Hauptdarstellerin der Serie. Rossum forderte außerdem eine Gehaltserhöhung gegenüber Macys Gehalt, um die jahrelange Unterbezahlung auszugleichen. Macy wiederum unterstützte seinen Co-Star und ihren Kampf um gleiche Bezahlung.
Das Problem der Lohnunterschiede betrifft sogar echte Filmstars. Jennifer Lawrence machte Schlagzeilen, als sie erklärte, sie bekäme im Film „ American Hustle“ weniger Gehalt als ihre männlichen Co-Stars . Obwohl Lawrence bereits Oscar-Preisträgerin war und die Hauptrolle in den beliebten „ Tribute von Panem“ -Filmen spielte, erhielten Christian Bale, Bradley Cooper und Jeremy Renner allesamt mehr Gehalt, wobei Renners Rolle deutlich kleiner ausfiel als die von Lawrence.
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Andere Schauspieler, die eine Show wegen eines Gehaltsstreits verlassen haben
Neve Campbells jüngster Kampf um Gehalt schärft das Bewusstsein für das Problem
Hör mal, wer da hämmert“ sind kein seltener Grund für Schauspieler, ihre Rollen in bekannten Serien oder Filmreihen aufzugeben. Einer der meistdiskutierten Fälle der letzten Jahre betraf Neve Campbell und ihre ikonische Rolle als Sidney Prescott in der „Scream“ -Reihe. Campbell lehnte eine Rückkehr für „Scream VI“ ab , da die angebotene Gage ihrer Meinung nach nicht ihrem Ansehen in der Reihe entsprach. Campbell scheint nun als Siegerin hervorzugehen, denn sie wird in „Scream 7“ erneut die Hauptrolle spielen .
Im Fernsehen gab es mehrere andere Schauspieler, die berühmte Rollen wegen ihres Gehalts aufgaben , darunter Suzanne Somers in der bekannten Sitcom „ Herzbube mit zwei Damen“ – noch vor Richardsons Auftritt bei „ Hör mal, wer da hämmert “. Nachdem Somers schon früh den Erfolg der Serie erlebte, strebte sie ein ähnliches Gehalt wie ihre männlichen Co-Stars an. Als Reaktion darauf kürzte die Serie Somers Rolle, bis sie schließlich ganz aus der Serie entfernt wurde.
Auch Hawaii Five-O war umstritten, da sich zwei Co-Stars unisono über die ihrer Meinung nach unfairen Gehälter einig waren. Daniel Dae Kim und Grace Park verließen die Serie 2017, nachdem sie darum gebeten hatten, die gleiche Gage wie ihre Co-Stars Alex O’Loughlin und Scott Caan zu erhalten. Während O’Loughlin und Caan anfangs die beiden Hauptdarsteller waren, waren Kim und Park zu einem ebenso wichtigen Teil der Serie geworden und wollten, dass ihre Gage dies widerspiegelte.